Mittwoch, 13. Oktober 2010

Abwässer

So, nun ist schon wieder ein bisschen Zeit vergangen und viel passiert, seitdem ich das letzte Mal berichtet habe. Es haben sich schon wieder so viele Ereignisse angehäuft, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll zu erzählen. Vielleicht schreib ich besser nicht über die angespannte Lage, sondern mal über die Arbeit (die Lage hat sich durch Matthew nicht wirklich verbessert, sondern eher verschlimmert  (Spanisch:[1],[2],[3],[4],[5],[6] deutsch: [1],[2],[3],[4],[5]), aber sowas spricht sich ja nicht bis nach Europa herum). Mit den Kollegen von der Stadtverwaltung haben wir mittlerweile die Punkte besucht, wo die Abwässer ungeklärt in die Natur abgeleitet werden, insgesamt an ca. 10 Stellen der Stadt. Durch die Geologie bedingt gestaltet sich die Situation außerordentlich schwierig. Der Boden ist sehr sandig und es gibt massig Erosion. Dadurch ergeben sich steile Abhänge und immer wieder Erdrutsche durch die fehlende Stabilität. Die Abwässer "fallen" an einigen Stellen fast 50m tief und tragen damit einen ordentlichen Teil zur Erosion bei. Durch die damit verbundene hohe Tröpfchenbildung ensteht auch eine hohe Geruchsbelästigung (von der Kontamination der Gewässer und der Umwelt mal ganz zu schweigen). Der Müll, der an einigen Stellen illegal abgeladen wird und dazu auch über das Kanalsystem angespült wird, setzt dem "schönen" Bild noch die Krone auf. Zusammengefasst kann man sagen: schwierig, schwierig.

Lecker

Tief fällt das (Ab)wasser...

...und verursacht Erosion...

...während es sich seinen Weg zum nächsten Fluss sucht.
An dieser Stelle wollen wir ansetzen


leider wird hier noch viel Müll illegal abgeladen


...wie man hier sehen kann

Diese Abwässer...

...formen einen Bach aus 100% Abwasser


insgesamt gibt es ca. 10 dieser Stellen


Hunde mögen scheinbar die müllverseuchte Abbruchkante
Wir haben dann auch die "Mülldeponie" besichtigt, die in Wirklichkeit ein Abhang ist, wo einfach der Müll hinunter geworfen wird. Die Menschen arbeiten ohne Schutzausrüstung, teilweise sogar Kinder, die recyclebares Material suchen, um irgendwie überleben zu können. Zum Glück wird gerade eine "richtige" Mülldeponie geplant, die nächstes Jahr gebaut werden soll. Die existierende Deponie ist aber schon ein deutlicher Fortschritt gegenüber der vorherigen Situation, wo der Abfall einfach überall hin geworfen wurde, (wie auf den Bildern oben sichtbar), jetzt ist der Müll wenigstens konzentriert an einem Ort.





 Aber natürlich hat die Gegend hier von Quiché auch ihre schönen Seiten. Dazu komme ich dann im nächsten Blogbeitrag.