Donnerstag, 9. September 2010

Back in Quiché

So, ich hab es geschafft! 
Dank Genehmigung von oben bin ich heute mit 2 Bekannten vom Umweltministerium zurück nach Santa Cruz gefahren. Bis Tecpán ging es relativ problemlos auf der Panamericana, aber ab Kilometer 94 hat Mutter Natur richtig zugeschlagen. Von Tecpán bis nach Los Encuentros (ca. 30 km) hat es bestimmt über 20 schwere und 3 richtig schwere Erdrutsche gegeben, dazu unzählig viele Kleinere. An mind. 2 Stellen ist die Fahrspur in Richtung Norden weggebrochen, einfach den Abhang runter. Das wird noch Monate bis Jahre dauern, bis das wieder hergerichtet ist. Zum Glück war nicht viel Verkehr, die Leute sind vernünftig und bleiben zu Hause, so dass wir trotz einigen Engstellen einigermaßen zügig durchgekommen sind. An mehreren Stellen war nur eine von 4 Fahrspuren offen, die dann abwechselnd  für den Gegenverkehr freigegeben werden. Im ganzen Land sind 18 Brücken zerstört worden, einige Gemeinden sind von der Außenwelt abgeschnitten bzw. nur zu Fuß zu erreichen. Zum Glück haben die Regenfälle nachgelassen, heute war es entgegen den Prognosen sogar den ganzen Tag trocken, zum Glück. Leider hat meine Kamera den Geist aufgegeben, so dass ich leider keine Fotos machen konnte. Aber wer Spanisch kann, sollte auf www.prensalibre.com.gt oder www.nuestrodiario.com vorbeischauen, da bekommt man einen guten Eindruck davon, wie es um das Land gerade steht.

Demnächst mehr von meiner Arbeit, wenn sich die Situation etwas beruhigt hat.

Ich drück euch!

Montag, 6. September 2010

Angespannte Lage

Hallo Leute,
es scheint immer schlimmer zu werden. Mittlerweile gibt es offizielle Reiseverbote von einigen der internationalen Hilfsorganisationen. Auch bei uns duerfen Ueberlandfahrten nur noch mit Ausnahmegenehmigung durchgefuehrt werden, was bedeutet, das wir auf unbestimmte Zeit in der Hauptstadt bleiben werden, bis sich die Lage entspannt. Dies duerfte sich schwierig gestalten, da fuer Mittwoch oder Donnerstag weitere schwere Regenfaelle angesagt wurden, bedingt durch Sturmtiefs im Pazifik und in der Karibik. Mittlerweile haben sich die Schaeden auf mehrere 100 Millionen US-$ summiert und allein dieses Wochenende wurden ueber 50 Menschen durch Schlammlawinen oder Ueberschwemmungen getoetet. Mittlerweile wurde vom Praesidenten Alvaro Colom der nationale Notstand ausgerufen. Die Panamericana, die zentrale Lebensader ist an einigen Stellen komplett zerstoert. Ein Freund von Bekannten hat durch reines Glueck einen Unfall ueberlebt, wo ein Reisebus verschuettet wurde und 12 Menschen ums Leben kamen [Meldung von latina-press]. Weitere Meldungen [Prensa Libre 1], [Prensa Libre 2], [Prensa Libre 3], [Tagesschau], [BBC].

Jetzt hilft nur noch warten und hoffen.

Ich drueck euch,
euer Rudi.

Sonntag, 5. September 2010

Schwierige Zeiten

Schwierig ist es im Moment, war auf einem Workshop in der Naehe von Salamá, Baja Verapaz und auf dem Rueckweg bin ich in der Stadt geblieben, um ein paar Freunde zu besuchen. Durch die heftigen Regenfaelle in den letzten Tagen gab es viele Erdrutsche und Ueberschwemmungen (sogar unser Wohnzimmer stand schon 1 cm unter Wasser), und mittlerweile heisst es auch "no hay paso" (es gibt kein Durchkommen) fuer unsere Route. Eigentlich wollten wir heute nach Santa Cruz zurueckfahren, aber die eh schon schlimmen Bedingungen haben sich nochmal dramatisch verschlechtert. Nun wollen wir morgen nochmal probieren, wie wir weiterkommen. Und ich hab schon auf der Hinfahrt Blut und Wasser geschwitzt. 
Zum Glueck kann ich heute noch bei Freunden unterkommen, das heisst ich bin nicht ganz verloren.

Wenn es die Gegebenheiten zulassen und ich es wieder bis in den Quiché schaffen sollte, schreib ich natuerlich ausfuerlicher.

Ich drueck euch!